Zukunftsfähige Führung No. 2
– Wirksame Führung bringt Verantwortung dorthin, wo sie hingehört.

Autor: Frank Rosberger

Führung wird in der Praxis der „alten Welt“ oft lediglich anhand des überkommenen Kontinuums als „hart“ oder „weich“ kategorisiert. Beteiligung bedeutete dort meist Machtverlust, Delegation oft die Inkompetenz, es im Zweifel selbst tun zu können. In den neuen Führungswelten wird es, allein schon aufgrund der immensen Komplexität, die es in der Führung zu bewältigen gilt, essenziell, Verantwortung für die Erledigung der Aufgaben dorthin zu bringen, wo sie hingehört: in die Hände des lernfähigen und ermächtigten Mitarbeiters.

Die Steuerungsleistung dieser Führung erfolgt über ein ebenso anspruchsvolles wie rigoroses Monitoring der übergeordneten Ziele – und deren Kaskadierung. Die steigende Dynamik des Tagesgeschäfts erschwert diese Übersicht. Führung bekommt so die Funktion eines Gedächtnisses für das geführte Kollektiv, sie hat den gesetzten Aufgabenrahmen immer wieder im Führungssystem zu thematisieren und zu reflektieren sowie für die zugeordneten Mitarbeiter transparent zu machen.

Wirksame Führung ist rollenbewusst. Komplexere Organisationsformen wie Matrixstrukturen erfordern von der Führung ein differenziertes und bewusstes Umgehen mit sehr unterschiedlichen und häufig in sich widersprüchlichen Rollenerwartungen. Die Einbindung in multiple Zuständigkeitslinien stellt hohe Anforderungen an die Führungskraft, sich selbst kritisch im Lichte ihres gesamten Führungssystems betrachten zu können.

Wirksame Führung ist Kommunikation. Führen ist Einbinden, Befähigen, Vernetzen. Sieht man Führung im Verständnis der personenorientierten Führung insbesondere als die Ausgestaltung einer Führungsbeziehung, wird offenbar, dass im Zeitalter zunehmend mobiler, flexibilisierter Arbeit eine neue Balance für die Ausgestaltung der Kommunikationsbeziehung, der Nutzung technischer Kommunikationsmedien, das Ausbalancieren von räumlicher Nähe und virtueller Begegnung erforderlich wird.

Wirksame Führung realisiert Entwicklungsorientierung. In der flexibilisierten Arbeitswelt sind Führungskräfte aufgerufen, zunehmend eigenständige Mitarbeiter im richtigen Maß zu fördern, anzuleiten, aber auch „freizulassen“, damit sie ihr Potenzial entfalten können und in ihrem Selbstverständnis als wertvolle Ressource glaubhaft unterstützt werden.

Wirksame Führung bietet Rahmensetzung. Strukturvorgaben sollen Wissensarbeitern helfen, ihrem Denk- und Wirkungsraum einen Rahmen zu geben. Diese Rahmensetzung soll für Budgets und Timings sensibilisieren und unternehmerisches Denken fördern. Die Übertragung komplexer Anfragen und größerer interner Aufgaben in Projektbriefings schult die Kundenorientierung und definiert die notwendigen Kompetenzen für die Leistungserbringung. Die Projektarbeit wird zum zentralen Anwendungsfeld der vernetzten Arbeitskultur unter konsensualer Führung. Die Unterstützung der Führungskraft ist organisatorischer und sozialer Natur.

Wirksame Führung leistet Co-Creation. Stark beziehungs- und kommunikationsorientierte Fähigkeiten werden in Zukunft erfolgskritischer. Wissensintegration in diversifizierten Teams ist erforderlich, genauso wie ein Delegationsstil, der die zunehmende Eigenständigkeit der Mitarbeiter respektiert, ohne diejenigen außer Sicht zu lassen, die stärker angeleitet werden müssen. Ein wichtiger Anteil der Führungsarbeit liegt zukünftig darin, Themen, Strategien und Herausforderungen mit dem Team in Resonanz zu bringen, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Dabei wird das gemeinsame Experimentieren von Lösungen wichtiger.

Wirksame Führung gestaltet Erwartungen. Wo nichts so beständig ist wie der Wandel, sind einerseits Orientierung und Identifikation, andererseits aber auch Zukunftsoffenheit und
Anpassungsfähigkeit sowie das aktive Fördern neuer Ideen und Innovationen gefragt. Das stellt extrem hohe persönliche und strukturelle Anforderungen an überzeugende Führungsarbeit. Ein Schlüssel ist dabei der permanente, explizite Austausch über die wechselseitigen Erwartungen von Management und Team.

Wirksame Führung ist Gestaltung von Veränderung. Wenn die Organisationen in permanenter Bewegung sind, wird Führung zu Gestaltung von Veränderung. Besonders herausfordernd erscheint die praktische Umsetzung einer Führungsleistung, die einerseits Veränderungsbereitschaft fördert und Ideen stimuliert, Inspirationsleistung erbringt und Vernetzung und Austausch unterstützt, andererseits aber auch eine notwendige Stabilität und Identitätsstiftung erlaubt. Insbesondere für Führungskräfte im mittleren Management sind diese Anforderungen sehr ambitioniert. Es gehört zu den neuen Kernaufgaben der Führungskräfte, sich hier als „Ermöglicher“ zu verstehen.

Weil die Anforderungen an die Führenden zunehmend ambivalent, paradox und häufig nicht mehr im System einlösbar sind, ist „Am-System-Kompetenz“, also systemische Managementkompetenz, überlebenswichtig für das Führen unter den veränderten Bedingungen.

Und nun? Gelesen, verstanden, … dann bitte handeln:

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